Unsere gemeinsame Info - Veranstaltung am Sonntag war ein voller Erfolg.
Ca. 100 interessierte Bürgerinnen und Bürger sind unserer Einladung gefolgt und zu uns auf den Dorfplatz in Lüttelforst gekommen, um sich bei Kaffee und selbstgebackenem Kuchen zu informieren und auszutauschen.
Eine Version der Tafeln war in Plakaten ausgestellt, die Interessierten informierten sich und diskutierten mit den Mitgliedern der IG und des BUNDs. Das Ausmaß der Beeinträchtigungen für Schwalmtaler Bürger sowie Umwelt und Natur wurde so manchem erst richtig bewusst.
So gab es überraschte Nachfragen zu den Folgeschäden und ihren Kosten für die Bevölkerung, zu Kiesabbaumengen und Genehmigungsverfahren, zum Wert von Mutterboden für die Umwelt und vieles mehr. Klar war allen Besuchern, dass dieser ungleiche Kampf die Unterstützung der Bürgerschaft braucht.. Diese können ihre Bedenken gegen den geplanten Kiesabbau in Eingaben formulieren, wenn das Genehmigungsverfahren offengelegt wird. Was dann zu tun ist, erfahren Sie bei den Mitgliedern der IG Schwalmtal for Future oder der BUND Ortsgruppe.
Sie können sich auch mit einer Email an: anita.draken@bund.net wenden. Dort werden Sie dann über den Stand der Dinge informiert und wann Sie was tun können.
„Wir werden uns weiterhin mit allen Mitteln für den Erhalt der Natur sowie ihrer Vielfalt
einsetzten und für das, was unser Schwalmtal ausmacht.“
Denn die in der Informationsbroschüre Schwalmtals so malerisch dargestellte „erdige Authentizität“ und „ländliche Idylle“ wird Stück für Stück abgegraben, wenn Bürgerinnen und Bürger nicht dafür einstehen.
„Nur wer kämpft, kann gewinnen“
Fotos: Iris Schiller, Bianca Draken, Anita Draken
"Der Erde geht die Erde aus" Dirk Steffens
Am 2.5.24 ist der Erdüberlastungstag Deutschland
Das bedeutet schon jetzt sind die Ressourcen Deutschlands aufgebraucht, die in einem Jahr nachgebildet werden und die Emission hat jetzt den ökologisch verkraftbaren Stand erreicht.
Dies macht die Brisanz eines kaum gehemmten Ressourcenverbrauchs und der Wichtigkeit der Emissionsbindung nochmal deutlicher bewusst.
In den nächsten 7 Monaten verbrauchen wir die Zukunft.
Das Gebiet rund um unsere schöne Schwalm braucht besonderen Schutz.
Eine Gefahr für dieses Gebiet ist das Ende der Sümpfungen aus dem Braunkohle Tagebau. Bis die natürlichen Quellen der Schwalm wieder fließen können, vergehen Jahrzehnte. Genaueres können Sie hier nachlesen: Feuchtgebiet am Tropf vom BUND..
Nur langsam dringt in das Bewusstsein welche Konsequenzen Eingriffe in die Natur haben. Es braucht 300 Jahre um nur einen Zentimeter Mutterboden wieder aufzubauen, der in Sekunden abgetragen ist.
Der Begriff Biodiversität, bezeichnet die Vielfalt und die Variabilität des Lebens in einem bestimmten Landschaftsraum. In der Landschaft rund um die Schwalm und in dem Naturschutzgebiet der Schomm gibt es als FFH - Gebiet ausgewiesene und weitere vom Landesumweltamt (Lanuv) als besonders schützenswerte Areale benannte Ökosysteme. Sie als Biotopenverbundes zu erhalten ist eines unserer wichtigsten Anliegen. Aufgabe eines Biotopenverbundes ist es Artenvielfalt und Stabilität unserer heimischen Ökosysteme zu gewährleisten. Dies dient dem Klimaschutz, genauso wie der Gesundheit und dem Wohlbefinden des Menschen, sowie dem Erhalt unser Nahrungsgrundlagen und unserem lokalen Wasserhaushalt.
Foto: Werner Lüders
Die Interessengemeinschaft Schwalmtal for Future hat sich gebildet aus dem seit vielen Jahren bestehenden Widerstand gegen die Erweiterung einer Kiesgrube in Lüttelforst.
Das Eintauchen in die Thematik Kies, das rasante Fortschreiten der Erkenntnisse rund um Klimaforschung und Klimakrise führte die IG immer weiter in die Zusammenhänge zwischen Bodenversiegelung, Flächenverlusten, Wasserbelastung und deren Bedeutung für Natur, Klima, Gesundheit und Leben.
In diesem Sinne engagieren wir uns für unser schönes Schwalmtal mit seinen wunderbaren Natur- und Landschaftsschutzgebieten.
Neben dem Einsatz für unseren Heimatort ist uns auch die Gesamtsituation von Natur-, Umwelt- und Klimaschutz wichtig. Jeder Einzelne, jedes Dorf, jeder Kreis, jedes Land, jeder Kontinent ist in der Verantwortung, seinen Beitrag für den Erhalt einer lebenswerten Erde zu leisten, so dass auch unsere Kinder und Enkel noch deren bunte Vielfalt und Lebendigkeit erleben.
Wir möchten auf Zusammenhänge hinweisen, global und lokal, sowie mit unseren Aktionen aktiv auf Missstände und Fehlplanungen in unserer Region aufmerksam machen und Änderungen im Sinne des Klimaschutzes herbeiführen. Klima beginnt vor der Haustüre.
Weiterlesen unter: Kies im Kreis Viersen,
"Wenn viele kleine Leute viele kleine Dinge tun, verändern sie das Angesicht der Welt." (Sprichwort)
Diese beiden gehören zusammen, wie die zwei Seiten einer Medaille.
Keines kann ohne das andere gelingen.
Die Artenvielfalt ist eine grundlegende Voraussetzung für die Anpassung an die Folgen der Klimaveränderungen. Nur gesunde Ökosysteme speichern enorme Menge an Treibhausgasen. Sie gewähren, dass sauberes Wasser und Luft allen Menschen zur Verfügung stehen. Die Artenvielfalt ist es, die dafür sorgt, dass über Jahrzehnte und Jahrhunderte gespeichertes CO2 im Boden verbleibt und nicht freigesetzt wird.
Ohne Artenschutz ist Klimaschutz nicht zu denken.
Dazu ein Statement von Harald Lesch (Astrophysiker und Wissenschaftsjournalist):
Bild: Pixa free
Zum Thema Artenschutz und Klimaschutz hier weiterlesen:
Foto: Werner Lüders
Zwischen Waldniel und Lüttelforst liegt die Schomm als Landschaftsschutzgebiet mit ihren Wäldern und Feldern. Viele Tierarten sind hier zu Hause, und Erholungssuchende finden am Wochenende ihre Auszeit in der Natur.
Über die Wichtigkeit von Wäldern wird schon viel gesprochen, doch was wissen wir vom Ackerland?
10 ha gesunder Ackerboden speichern ca. 400 Tonnen CO2 mit Hilfe der Milliarden an Mikroorgansimen, die in ihm leben. Zusätzlich entnehmen die darauf angebauten Pflanzen der Luft alljährlich weiteres CO2.
Ein Zuckerrübenfeld von 10 ha entnimmt alljährlich der Luft ca. 500 Tonnen CO2 .
Mutterboden ist die geologische Schicht, die am effektivsten neben CO2 auch Wasser speichert.
Der Boden ernährt uns und ist der CO2-Speicher Nr. 1.
Foto: Werner Lüders
Unsere Schwalm, der Kranenbach und die Seen geben unserem Ort ein Landschaftsbild, welches ihn zu einem wunderschönen Naherholungsgebiet macht.
Natur vor der Haustür, davon träumen viele.
Was viele allerdings nicht wissen, ist, dass diese Optik eine Wassermenge vortäuscht, die im Grundwasser leider weiter rückläufig ist.
Flächenversiegelung sorgt für das Abfließen des Wassers statt des natürlichen Versickerns.
Nicht nur, dass wasserspeichernder Boden weggeschwemmt wird, dieses Wasser landet auch noch irgendwo und irgendwann im Meer und dient nicht mehr der Grundwasser-Neubildung. Abgrabungen nehmen weitere Speicherkapazitäten des Mutterbodens weg und berauben die Natur der natürlichen Filteranlage, die unser Grundwasser schützt.
Ein aktueller Artikel der RP zeigt die Brisanz des Wasserthemas in unserer Region, die durch Abgrabungen weiter verschärft wird:
Foto: Jason Crisp
Wohnraum/Arbeitsplätze sichern
Geht das auch ohne Kies?
Brauchen wir wirklich Kies, um Häuser zu bauen?
Es gibt inzwischen einige Alternativen, in anderen Ländern schon längst verwendet, Dort schauen wir auf langjährige Erfahrungen bei Haltbarkeit und Lebensdauer. Durch die Nutzung von Recyclingmaterial entstehen viele neue Arbeitsplätze mit langfristigen Perspektiven. Innovation und Kreislaufwirtschaft schaffen die Arbeitsplätze der Zukunft.
Durch den Abbau von Rohstoffen im Tagebau kamen 2019 täglich 7,7 ha unter den Bagger. (Quelle: Umweltbundesamt)
Das geht mit unwiederbringlicher Zerstörung von Böden, Landschaft und Natur einher und lässt sich auch mit Renaturierung und Baggerseen nicht schönreden. Kies ist ein knapp werdender Rohstoff. Wir verbrauchen um ein Vielfaches mehr, als die Natur nachbilden kann.
Kies ist eine endliche Ressource!
Das bedeutet dass wir damit sorgfältig und sehr bedacht umgehen müssen. Es gilt, die Alternativen zu nutzen, wo es auch immer möglich ist, um Natur, Klima, unseren Lebensraum und die Zukunft der Kinder zu sichern.
Wir brauchen einen Perspektivwechsel und die Offenheit, neu zu denken.
"Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, mit der sie entstanden sind."
(A. Einstein)
"Nur wenn wir den Kampf gegen den Klimawandel entschieden aufnehmen, werden wir Extremwetterlagen, wie wir sie jetzt erleben, in Grenzen halten können."
Frank Walter Steinmeier, Bundespräsident